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Die Partner

Das Projekt InTherAKT ist auf zwei Jahre angelegt. Beteiligt sind neben neun münsterischen Altenheimen, vierzehn Hausärzten und elf heimversorgenden Apotheken diverse örtliche Einrichtungen und Verbände sowie bundesweit und international tätige Akteure aus dem Gesundheitswesen.

Geplant und organisiert wird InTherAKT von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis, und Univ. Prof. Dr. med. Maria Flamm, MPH, Vorständin des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin. An der operativen Ausführung sind neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern der universitären Institute in erster Linie der Hausärzteverbund Münster, die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sowie die beiden Arbeitsgemeinschaften der münsterischen Altenheime beteiligt. Weitere Partner sind unter anderem die Barmer GEK, Stadt und Bezirksregierung Münster sowie die Facharztinitiative Münster. Fördergeber sind die PMU, die Firma Grünenthal GmbH sowie das Land Salzburg.

Stimmen zu InTherAKT

Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, Projektleiter

Arzneimitteltherapiesicherheit – who cares?
„Die Frage ist berechtigt, immerhin sind in die Medikamentenversorgung in der stationären Altenhilfe drei Gesundheitsberufe involviert: Hausärzte verschreiben, Apotheker stellen die Medikamente bereit und die Pflegenden der Einrichtungen verabreichen sie den Bewohnern. InTherAKT zielt auf die strategische Vernetzung der beteiligten Berufsgruppen. Hausärzte, Apotheker und Pflegende werden mit ihrem spezifischen Fachwissen aktiv in die Sicherstellung der Arzneimitteltherapie einbezogen, um diese zum Wohle des Bewohners aktiv und gemeinsam zu optimieren. Hierzu wurde auch eine neue Online-Kommunikationsplattform geschaffen, die eine rasche und sichere Kooperation der Berufsgruppen ermöglicht.“

 

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Salzburg, 2013, (c) wildbild

Univ. Prof. Dr. med. Maria Flamm, MPH
Vorständin des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Projektleiterin

„Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von Multimorbidität und Polypharmazie (d.h. regelmäßige Einnahme von mehreren Medikamenten). Mit der höheren Anzahl von Medikamenten steigt auch das Risiko für Wechselwirkungen und unerwünschte Wirkungen. Besonders in Altenheimen sind die Medikationsraten überdurchschnittlich hoch und dies stellt die versorgenden Berufsgruppen vor eine komplexe Herausforderung. Die Auseinandersetzung mit Wirkung und Verträglichkeit von Medikamenten bei älteren und hochaltrigen Personen ist erforderlich.

Die Indikationsstellung, Verordnung und Überwachung der Medikation erfolgt durch die Hausärzte. Aber es sind auch Pflegende und Apotheker am medikamentösen Versorgungsprozess beteiligt. Darum setzt das Projekt „InTherAKT“ bei der Zusammenarbeit und strukturierten Kommunikation der beteiligten Berufsgruppen an. Neben einem spezifischen Wissensaufbau wurde hierfür eine Online-Kommunikationsplattform für die strukturierte Dokumentation und Reflexion der Medikation entwickelt.“

Dr. med. Ralf Becker, Vorstand Hausärzteverbunds Münster

„Die Medikation älterer Menschen stellt für die Hausärzte eine komplexe Herausforderung dar. Ältere Menschen haben häufig gleichzeitig mehrere Erkrankungen. Generell steigt bei gleichzeitiger Anwendung mehrerer Medikamente das Risiko für mögliche unerwünschte Arzneimitteleffekte. Gerade hier ist uns die Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen wichtig.

Daher unterstützen wir InTherAKT, ein innovatives Versorgungsforschungsprojekt, welches neben spezifischer Schulung zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit auch an der Kommunikation und Zusammenarbeit von Hausärzten mit Pflegenden und Apothekern ansetzt. Die verbesserte Betreuung von Patienten in Altenpflegeheimen steht hierbei im Vordergrund und ist Inhalt der Intervention.“

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Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe

„Neben den positiven Effekten einer Pharmakotherapie ist das Risiko von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie auch die Gefahr von Medikationsfehlern stets gegeben. Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte sind alle an diesem Hochrisikoprozess der Arzneimitteltherapie beteiligt. Bei älteren Menschen gehen sogar 10% der Krankenhauseinweisungen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück. Davon sind etwa die Hälfte vermeidbar. Gerade an der Schnittstelle zwischen den einzelnen Leistungserbringern kommt es zu Informationsbrüchen, es entstehen Missverständnisse, das Rollenverständnis ist unklar und die Zusammenarbeit kann noch besser strukturiert werden. Hier gilt es anzusetzen, um Modelle für eine erfolgreiche Kooperation herauszukristallisieren. Genau dies möchte InTherAKT leisten. Ich verspreche mir von der Teilnahme an InTherAKT spannende Erkenntnisse, die wir in ganz Westfalen-Lippe zur Erreichung von mehr Arzneimitteltherapiesicherheit einsetzen können.“

Kai Martens, Grünenthal GmbH, Geschäftsleiter Deutschland

„Studien zeigen: Bei geriatrischen Patienten sind Nebenwirkungen und insbesondere Arzneimittelinteraktionen keine Seltenheit. Viele Medikationen können gefährlich werden und sogar zu Krankenhauseinweisungen führen. Insbesondere Bewohner von Pflegeeinrichtungen haben arzneimittelbedingte Probleme, von denen fast die Hälfte vermeidbar wäre. Grünenthal engagiert sich mit PAIN CARE, der ersten zertifizierten Schmerzmanagement-Fortbildung mit geriatrischem Fokus, bereits in diesem Bereich. Mit der Unterstützung von InTherAKT bekräftigen wir nun unser Anliegen, die Situation von alten Menschen in Pflegeheimen nachhaltig zu verbessern.

Das Projekt InTherAKT, welches nach erfolgreicher Durchführung auch auf andere Städte und Gemeinden übertragen werden könnte, ist auf die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in der stationären Altenhilfe in Münster angelegt. Ebenso wird eine Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen Hausärzten, Pflegenden und Apothekern angestrebt.

Somit möchte InTherAKT – genau wie Grünenthal – medizinische Versorgungslücken schließen und zur richtigen Anwendung von Arzneimitteln beitragen. Es bringt einen großen Nutzen für geriatrische Patienten und deren Versorger. Grünenthal freut sich, dieses innovative Projekt unterstützen zu können.“

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Sonja Laag, Leiterin Versorgungsprogramme der Barmer GEK    

„Eine inadäquate Arzneimitteltherapie bei älteren und multimorbiden Patientinnen und Patienten ist Ausdruck eines unzureichend organisierten Behandlungsprozesses. An diesem sind immer unterschiedliche Akteure beteiligt.

Vor dem Hintergrund fehlender Leitlinien zum Umgang mit Multimorbidität und Multimedikation müssen medikamentöse Therapieansätze erst recht gemeinsam zwischen Ärzten, Pflegekräften und Apothekern beraten werden, da die Welt hier, wo es keinen Wegweiser gibt, jedes Mal „neu gefunden“ werden muss. Hierfür braucht es das Wissen und die Erfahrungen aller, damit die beste Therapie für und mit dem Patienten gelebt wird.

Bei InTherAKT werden nicht einfach „Tabletten gezählt“ oder erfolgt nur der Verweis auf die Priscusliste. Nein, das Projekt setzt am schwierigsten Punkt in der Versorgung an, nämlich an der seit Jahrzehnten herrschenden Sozialisation der Gesundheitsberufe sowie deren segmentierter Arbeitsorganisation, die Kooperation in diesem Gesundheitssystem so schwer möglich macht. Kooperation erlebbar zu machen ist sehr viel harte Arbeit, die von der BARMER GEK gefördert und gewürdigt wird.“

Anne Matenaar und Arnd Wirbelauer für die AGAHL

„Die AGAHL hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl die Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Einrichtungen fortlaufend zu verbessern als auch die Optimierung der Arbeitsbedingungen zu unterstützen. In dieser Absicht vernetzen wir uns mit bestehenden Anbietern der Altenhilfe, des Bildungswesens und der Trägerverbände. Im Rahmen unserer Mitwirkungsmandate und der Teilnahme an unterschiedlichen Facharbeitskreisen und Konferenzen nehmen wir Einfluss auf die Altenhilfepolitik in Münster und bemühen uns um eine Akzentsetzung in der Imagepflege und um eine Fortentwicklung der bestehenden Wohn- und Betreuungskonzepte.

In diesem Gesamtzusammenhang freuen wir uns über die Kooperation zum Arbeitsfeld des Projektes InTherAKT. Die Nutzungsgewohnheiten der Patienten, die Verschreibepraxis der Ärzteschaft, das volkswirtschaftliche Volumen dieser beiden Aspekte, die wachsenden Potenziale und Risiken pharmakologischer Interventionen, die Undurchschaubarkeit polypharmakologischer Phänomene sowie die oft fehlende Kooperation der Akteure untereinander sind aus unserer Sicht zu bearbeitende Themenfelder.

Als ein Akteur in diesem Bereich stehen wir jedoch alltäglich in der Diskussion zwischen der möglichen und der sinnvollen Anwendung von Medikamenten. Deshalb sind wir auch daran interessiert, Pflegefachkräfte zu stärken und den Dialog mit den Entscheidern auf Augenhöhe zu führen.

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Dr. Bernhard Thülig, Leiter des Dezernats Öffentliche Gesundheit der Bezirksregierung Münster

„Bereits Ende 2012 hatte die 21. Landesgesundheitskonferenz NRW mit der Entschließung ‚Arzneimitteltherapiesicherheit als elementarer Baustein einer guten und sicheren Versorgung der Bürgerinnen und Bürger‘ einen ihrer Schwerpunkte festgelegt. Mit Handlungsempfehlungen wie zum ‚Umgang mit Polymedikation insbesondere im Alter‘ und zur ‚Arzneimitteltherapiesicherheit in Einrichtungen der Langzeitpflege‘ wies die Landesgesundheitskonferenz auf neuralgische Punkte hin und gab Handreichungen zur Verbesserung von Strukturen und Prozessen. Zu den Beteiligten zählt auch der öffentliche Gesundheitsdienst, in dieser Rolle im Land NRW vor allem durch Amtsapothekerinnen und Amtsapotheker verkörpert.

Warum es so wichtig ist, dass gerade in der Altenpflege eine optimierte Steuerung der Arzneimitteltherapie einen so hohen Stellenwert hat, weiß jeder, der mit der Pflege alter Menschen unmittelbar oder mittelbar zu tun hatte oder sogar zu tun hat. Gerade in diesem Sektor unseres Gesundheitssystems sind deshalb auch die größten Erfolge von Interventionen zu erwarten, was wiederum Leiden deutlich lindert und die Motivation aller Beteiligten verbessert.

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