Ausreichend Patienten pro Arzt und Einrichtung erleichtern die Arbeit / InTherAKT sorgt für Verbesserung der Medikationspläne
Münster, 21 Februar 2017. Genügend Patienten, die Abstimmung mit Apothekern und die systematische Erfassung von Auffälligkeiten durch Pflegende: Diese drei Dinge sind entscheidend, damit Ärzte die Bewohner von Altenheimen vernünftig versorgen können. Mit dieser Erfahrung steht der Allgemeinmediziner Dr. Matthias Krösmann nicht alleine da. Der Hausarzt praktiziert mit dem Papst-Johannes-Paul-Stift in Münster schon seit Jahren ein Versorgungsmodell, das Vorbild für die Zukunft sein könnte.
Krösmann arbeitet mit in einem Projekt namens InTherAKT, in dem Ärzte, Pflegende und Apotheker in Münster die Arzneimitteltherapie in Altenheimen verbessern wollen. Herzstück des Projektes ist die Nutzung einer gemeinsamen Kommunikationsplattform über das Internet. „Mit ihrer Hilfe können ungünstige bzw. potentiell gesundheitsgefährdende Arzneimittel-Kombinationen in den oft umfangreichen Medikamentenplänen entdeckt werden“, so der engagierte Arzt.
In dem 2010 eröffneten Altenheim der Caritas sind drei Praxen für die hausärztliche Versorgung zuständig. „Ich betreue die Hälfte der rund 70 Bewohner dort und komme jeden Dienstag zur Visite,“ so Krösmann. „Mit einer solchen Patientenzahl kann ich medizinisch und wirtschaftlich gut arbeiten und alle Bewohner werden optimal versorgt.“ Die Visite des Arztes wird durch eine Pflegefachkraft des Heimes vorbereitet. Fragen und Beobachtungen zu jedem Patienten werden notiert und dann gemeinsam besprochen. „Auch die Medikationsliste gehen wir jedes Mal durch“, berichtet Krösmann.
Obwohl der Arzt schon vorher auch mit der für das Heim zuständigen Apothekerin gut zusammengearbeitet hat, empfindet er die Verbesserungen durch das Projekt InTherAKT als hilfreich. „Vor allem durch die EDV-Plattform haben wir für manche Patienten noch deutliche
Verbesserungen im Medikationsplan erzielen können“, so der Allgemeinmediziner, dessen Praxis ganz in der Nähe der Einrichtung liegt. „Gerade die systematische Erfassung von Auffälligkeiten hat uns bei einigen Patienten nochmals ein Stück weitergebracht“.
Die gemeinsame Kommunikationsplattform hat viele Vorteile: Krösmann empfindet es als ideal, dass alle beteiligten Berufsgruppen zeitunabhängig auf die Daten zugreifen können. Auch die bislang schon sehr gute Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal habe sich noch weiter intensiviert. „Wir arbeiten jetzt noch mehr als Team zusammen und hören noch besser auf die Argumente des anderen“, so Krösmann.
Für ihn als Hausarzt sei es immer schon selbstverständlich, sich zum Wochenende nochmals telefonisch auf den Wohnbereichen zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei. „So kann ich im Bedarfsfall eben freitags mittags nochmal reinspringen, um bestehende Probleme zu lösen.“ Das sei besser, als wenn die Dinge eskalierten oder wegen bestehender Unsicherheiten am Wochenende eine Krankenhauseinweisung durch den Notdienstarzt erfolgen müsse.
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